Dienstag, 21. Februar 2012

15.02.2012: MRT

Und schon sind drei Monate vorbei! Das ist jetzt das erste Kontroll-MRT nach der Intensivtherapie. Nach der abwechslungsreichen Reha und dem Alltag zu Hause wird man wieder hart auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. So schön und unbeschwert die Zeit hier gerade verläuft... Da ist noch etwas. Und deshalb sind wir heute mal wieder im Olgäle.
Nach all den Wochen dort wieder reinzulaufen war echt komisch. Wie gut man sich auskennt. Wie viele Leute man kennt. Man geht immer noch den Weg zur Onkologie und würde doch lieber zur HNO laufen oder der Orthopädie. Aber unser Programm heisst: Feststellen, daß kein Tumor gewachsen ist. Kein anderes Ergebnis erwarte ich. Kein anderes Ergebnis könnte ich verkraften!
Auf der KLS ging es dann relativ schnell. Pflaster mit Betäubungssalbe für Melinas Hand. Dann das Dormicum. Und dann heisst es auch schon "Es geht los. Wir können runter zum MRT"...
Während Melina nun dort ist, mache ich die gewohnte Runde. Im Kiosk Essen für Melina nach dem Aufwachen kaufen und einen Kaffee für mich. Und natürlich auch Essen für mich. Bin ja mit Melinchen nüchtern geblieben. Und dann warte ich vor dem Aufwachzimmer. Und achte auf Kleinigkeiten. Meine Gedanken schlagen Purzelbäume. Haben die was gefunden? Wenn ja müsste jetzt doch bestimmt gleich der Professor oder jmd von der Onkologie reinlaufen...Warum dauert das so lang? Wann kann ich endlich zu Melina? Hat das Piepsen im Raum etwas zu bedeuten? Fragen über Fragen, die ungewollt auf einen einprasseln. Dann werde ich in den Aufwachraum gebeten. Melina liegt da mit der Sauerstoffmaske vor der Nase. Ein gewohnter Anblick, denke ich. Auch dieser Gedanke schmerzt. Es gewohnt sein, sein Kind so zu sehen! Die Schwester bestätigt, daß aus der Sicht des Narkosearztes alles gut gelaufen ist. Jetzt warte ich auf den Radiologen. So. Da ist er. Und er meint: Es ist nichts gewachsen. Sieht eher aus, als ob es kleiner geworden ist. KEIN REZIDIV!
Danke, lieber Gott! Mein erster Gedanke! Und dann: Gut gemacht, Melinchen. Dafür ertrage ich auch gern die Stunde wildes Aufwachen, das Melina wieder auf´s Stations-Parkett legt!
Dann also wieder bis in drei Monaten, liebes Olgäle!!!

14.02.2012: Winterfreuden

Der Schnee ist schon fast am Schmelzen. Also nochmal raus und Popo-Rutscher fahren!
Morgen ist schließlich wieder "Tag X" und wir sind schon um 8:00 Uhr auf der KLS bestellt und um 9:00 Uhr soll das MRT sein. Diesmal wird auch ein Zugang gelegt. Der Hickman-Katheter ist nun ja draussen. Könnte Melinchen natürlich GAR NICHT gefallen, wieder gepiekst zu werden...aber was muss, das muss.
Und schließlich wollen wir alle wissen, ob da wieder etwas zurückgekommen ist oder nicht.

"Bild des Tages":  Popo-Rutscher in Aktion

10.02.2012: Zwischenstand

Nach unserer Rückkehr fand erstmal das neue Einleben und Wäsche waschen statt. Obwohl ich auf Sylt einiges vorgewaschen hatte, kam doch noch (zu) viel zusammen.
Da waren sie wieder. Die häuslichen Pflichten. Früh aufstehen. Predi in Frühschicht, also nicht da. Kinder anziehen. Frühstücken. In den Kindergarten fahren. Nach Hause. Wäsche holen. Aufhängen. Trockene Wäsche zusammenlegen. Einkaufen fahren. Kochen. Kinder vom Kindergarten abholen. Essen. Kinder beschäftigen...und dann merkt man, daß man doch noch lange nicht auf der Höhe ist. Es strengt immer noch an. Die Steine auf der Brust liegen hartnäckig. Das haben auch die Psychologen gesagt. Die seelische Verarbeitung dauert meistens doppelt so lang, wie die Intensivtherapie an sich. Kann also ein ganzes Jahr dauern. Und man soll sich die Zeit geben. Was bleibt einem auch anderes übrig?
Am 2.Februar war dann Luca´s fünfter Geburtstag. Den haben wir im kleinsten Kreis gefeiert. Luca´s heiß ersehnter Kindergeburtstag wird nachgefeiert.
Und Melina geht jetzt in die gleiche Gruppe im Kindergarten wie Luca. Da ist sie jetzt natürlich stolz wie Bolle. Denn jetzt gehört sie zu den "Großen". Für Melina das absolute Nonplusultra. Jetzt WILL sie jeden Tag in den Kindi. Sie saugt immer noch die Zeit mit den anderen Kindern auf.
Ach, und bevor ich´s vergesse: Wir haben mittlerweile den Termin für das Kontroll-MRT. Am 15.02. dürfen wir wieder für einen Tag ins Olgäle...

"Bild des Tages":  Baden wird immer noch zelebriert.

01.02.2012: Heimfahrt

Was soll ich sagen? 4 Wochen Sylt... 4 Wochen komplett andere "Tapeten"... 4 Wochen Freundschaft knüpfen...4 Wochen versuchen loszulassen, zu verarbeiten.
Und heute geht es heim. Die Koffer sind schon unterwegs und wir werden nun folgen. Aber ich freue mich auf daheim. Auf mein Bett, auf mein Sofa, auf die gewohnte Umgebung. Obwohl die Zeit hier mit 3 Mahlzeiten am Tag und Zimmerreinigung schon sehr bequem war...aber man weiß dann doch, wo man hingehört. Und wenn wir wieder da sind, steht ja auch noch das nächste Kontroll-MRT an! Der nächste "Zitter-Tag"...aber jetzt mal lieber nicht daran denken, sondern einigermaßen nervlich stabil die 9 Stunden im Zug überstehen! Auf der Hinfahrt kam ja schon ständig die Frage "Mama, wann sind wir endlich da?!"...
Also Augen zu und durch!

"Bild des Tages":  Taxifahrt zum Bahnhof in Westerland

29.01.2012: letzter Strandspaziergang

Um die vielen fehlenden Einträge bis heute nachzuholen, folgt jetzt der Text zum Bild...sonst ist´s ja umgekehrt
:o)
Hier habe ich ein Bild gefunden, daß auch in den Blog muss...unser letzter Strandspaziergang! Melina sitzt mit Freundin Amy im Bollerwagen - gut eingepackt, denn es schneit und auch sonst liegt hier richtig Schnee! Nach Sturm zu Beginn der Reha und frühlingshaften Temperaturen in den ersten drei Wochen, bekommen wir noch den Winter zu spüren...Und ich dachte schon, die Schneeanzüge, lange Unterhosen, dicke Strumpfhosen, Handschuhe und und und hätte ich umsonst eingepackt!
Ende gut, alles gut!